FamFG § 235 Verfahrensrechtliche Auskunftspflicht der Beteiligten

Gesetz über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit

(1) Das Gericht kann anordnen, dass der Antragsteller und der Antragsgegner Auskunft über ihre Einkünfte, ihr Vermögen und ihre persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse erteilen sowie bestimmte Belege vorlegen, soweit dies für die Bemessung des Unterhalts von Bedeutung ist. Das Gericht kann anordnen, dass der Antragsteller und der Antragsgegner schriftlich versichern, dass die Auskunft wahrheitsgemäß und vollständig ist; die Versicherung kann nicht durch einen Vertreter erfolgen. Mit der Anordnung nach Satz 1 oder Satz 2 soll das Gericht eine angemessene Frist setzen. Zugleich hat es auf die Verpflichtung nach Absatz 3 und auf die nach den §§ 236 und 243 Satz 2 Nr. 3 möglichen Folgen hinzuweisen.

(2) Das Gericht hat nach Absatz 1 vorzugehen, wenn ein Beteiligter dies beantragt und der andere Beteiligte vor Beginn des Verfahrens einer nach den Vorschriften des bürgerlichen Rechts bestehenden Auskunftspflicht entgegen einer Aufforderung innerhalb angemessener Frist nicht nachgekommen ist.

(3) Antragsteller und Antragsgegner sind verpflichtet, dem Gericht ohne Aufforderung mitzuteilen, wenn sich während des Verfahrens Umstände, die Gegenstand der Anordnung nach Absatz 1 waren, wesentlich verändert haben.

(4) Die Anordnungen des Gerichts nach dieser Vorschrift sind nicht selbständig anfechtbar und nicht mit Zwangsmitteln durchsetzbar.

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Zitiert von

Beschluss vom Bundesgerichtshof (12. Zivilsenat) - XII ZB 2/16
1. März 2017
XII ZB 2/16 1. März 2017
Beschluss vom Bundesgerichtshof (12. Zivilsenat) - XII ZB 422/15
7. Dezember 2016
XII ZB 422/15 7. Dezember 2016
Beschluss vom Bundesgerichtshof (9. Zivilsenat) - IX ZB 65/14
3. März 2016
IX ZB 65/14 3. März 2016
Beschluss vom Oberlandesgericht Düsseldorf - 7 UF 224/14
2. März 2015
7 UF 224/14 2. März 2015
Beschluss vom Amtsgericht Ludwigshafen am Rhein - 5a F 205/13
23. Juni 2014
5a F 205/13 23. Juni 2014
Beschluss vom Bundesgerichtshof (12. Zivilsenat) - XII ZB 408/13
7. Mai 2014
XII ZB 408/13 7. Mai 2014